Life & Style „Ich will noch mit 60 Jahren aufwachen und Songs schreiben.“

„Ich will noch mit 60 Jahren aufwachen und Songs schreiben.“

Was ist dein ultimatives Ziel als Musikerin? Etwas das du WIRKLICH erreichen willst?
Ich will einfach nur Musik machen. Ich will noch mit 60 Jahren aufwachen und Songs schreiben.

Was sind deine musikalischen Einflüsse? Bestimmte Musiker die deine Musik direkt beeinflusst haben?

Ich bin mir nicht sicher was den direkten Einfluss angeht, aber ich schaue auf zu Musikern, die sich selbst herausfordern und keine Angst vor Veränderung haben. Musiker wie Björk, die machen das. Und ich liebe wirklich Pattie Smith, sie ist so unglaublich. Oder Carrie Brownstein – was ich an ihr liebe ist, dass sie immer kreativ ist und ihre Kreativität nicht einschränkt. Ob sie jetzt ein Buch schreibt oder eine Vorlesung hält. Sie lässt sich von keiner Kunstform einschränken.

Wäre das auch etwas für dich? Ein Buch schreiben oder Malen?
Klar, wenn mir danach ist, wenn mich das inspirieren würde – definitiv. Es geht darum den besten Weg zu finden um sich selbst auszudrücken, und hoffentlich anderen Menschen mit diesem Ausdruck etwas zu geben.

Drückst du dich eher in deiner Musik oder in deinen Texten aus?
Ich denke in beidem, aber vermutlich sehr über die Texte.

Was ist deine musikalische Stärke? Was ist charakteristisch für deine Musik? Was ist dein „USP“?Ich denke ich bin sehr ehrlich und finde sehr viel Stärke in der Verletzbarkeit. Ich habe keine Angst davor es rauszulassen. Wenn ich alles raus lasse dann ist das: „So, was wirst du jetzt machen? Ich habe dir genau gesagt wie ich fühle.“

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Ich habe gelesen, dass du gerne Feldaufnahmen machst und sie in deinen Songs benutzt. Wie bist du auf diese Idee gekommen?
Es begann als ich in Oregon wandern war. Ich war dort für einen Monat mit einer Gruppe von Künstlern. Also formte ich etwas aus Draht und arbeitete etwas an shadow art und visual art. Aber ich wusste, dass ich etwas zum arbeiten haben will, wenn ich wieder zu Hause an meinem Computer bin. Und so habe ich einfach angefangen Aufnahmen zu machen. Ich liebe das und als ich anfing diese Musik zu machen wollte ich die natürlichen Rhythmen aus der Natur so natürlich wie möglich aufnehmen, ob das Grillen oder Vögel sind. Ich wollte sie so einbauen, dass man sie die ganze Zeit hört, aber vielleicht nicht immer in der Musik bemerkt. Ich liebe diese natürlichen Aufnahmen weil sie so einzigartig sind. Es ist ein Sound der aus der echten Welt kommt, aus spontanen Momenten, das kann eine schließende Tür oder ein fliegender Vogel sein.

Also bevorzugst du es generell mit natürlichen, realen Klängen zu arbeiten?
Ich mag die Kombination. Synthesizer sind unterhaltsam, du kannst so viele Dinge damit machen. Ich denke es ist die Kombination von natürlichen Aufnahmen und elektronischer Produktion. Es gibt eine große Überproduktion in der Popmusik und ich denke das nimmt viel von den Emotionen. Ich will, dass es sich menschlich anhört.

Musst du in einer bestimmten Laune sein um einen Song zu schreiben? Melancholisch? Fröhlich?
Ich denke es geht darum die Kreativität zu akzeptieren wie sie gerade kommt. Ich brauche einen ruhigen Moment, ich könnte nach all diesen Interviews nicht zurück in mein Hotelzimmer gehen und einfach etwas schreiben. Ich brauche ein wenig Zeit um zu entspannen und ich denke man muss sich zunächst über die Gefühle klar werden. Ich gehe dann spazieren oder sogar tanzen. Ich muss herausfinden was ich fühle, sonst ist es nicht echt. Und wenn es nicht echt ist dann ist es wirklich einfach in Klischees zu schreiben. Es ist wirklich einfach etwas zu schreiben, was du davor schon gehört hast – aber das ist nichts wie jemand wirklich fühlt.

Danke für das Interview, Maggie.

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